Gewerbekanalpfad - Tafel 5
Der um 1250 angelegte Gewerbekanal ist mit 3,7 Kilometern das längste Denkmal von Waldkirch. Er versorgte bis zu 35 Mühlen mit Wasserkraft, darunter 30 Edelsteinschleifereien. Er wurde zeitweise für die Abfallentsorgung und für die Wiesenwässerung genutzt. Nach 1860 entstanden zahlreiche Textilfabriken. Bis um 1900 war der Kanal die wirtschaftliche Lebensader der Stadt.
Insel (Abschnitt 5)
Die Untere Runz – wie der Waldkircher Gewerbekanal ab hier genannt wird – betrieb hier bis ins 19. Jahrhundert zwei Mühlen. Auch sie waren ursprünglich Edelsteinschleifereien. Um 1800 wurde das linke Werk in eine Ölmühle umgewandelt. Sie bestand über 100 Jahre lang. Das rechte Werk wurde im hiesigen Dialekt "Nudlemühle" genannt. Mit "Nudle" sind rund geschliffene Edelsteine gemeint. Erst 1935 erfolgte die Umwandlung in eine Schreinerei. Durch die Einmündung des Sägebaches schien das Gebäude auf einer Insel zu stehen. Der Sägebach betrieb nicht nur die Stadtsäge, sondern auch noch die Lohmühle, in der Eichenrinde zum Gerben von Leder gemahlen wurde. Die Pritschen über dem Kanal dienten Färbern, Handwerkern und Bürgern als Zugang zum Wasser sowie als Werkplatz. Vor der Einmündung des Überlaufkanals in die Elz bestand von 1870 bis um 1950 die mechanische Werkstätte Zahn, welche ebenfalls mit einem Wasserrad betrieben wurde.