Kirchen in Waldkirch
Die ältesten Quellen Waldkirchs beziehen sich auf die Gründung des Frauenklosters St. Margarethen um das Jahr 918. Gründer waren Burkhart I., Herzog von Schwaben und seine Frau Reginlind. Die Klostergründung diente der Sicherung der Gebietsansprüche und der Machtposition Burkharts im Breisgau. Somit ist mit dem ersten dokumentierten Nachweis einer Kicher auch der erste Nachweis einer Ansiedlung an dieser Stelle verbunden. Im Folgenden werden die Kirchen mit historischer Bedeutung aufgeführt und erläutert.
Die Kontaktdaten der Glaubensgemeinschaften in Waldkirch sind auf einer Webseite zusammengestellt: zur Webseite Adressen und Kontaktdaten der Glaubensgemeinschaften.
Obwohl in Kollnau die Pfarrkirche St. Josef das Ortsbild beherrscht, gehört die heimliche Liebe sicher zumindest aller Kohlenbacher und auch mancher Kollnauer doch der Bläsikapelle am Eingang des Tales. Ihr Ursprung liegt im Dunkeln. 1573 wurde die Kapelle erstmals urkundlich erwähnt. 1887/88 wurde sie durch den Anbau des Langhauses auf die heutige Größe erweitert. 2010/11 wurde sie frisch renoviert. Mit einer ebenfalls komplett restaurierten Kiene-Orgel ist sie ein Kleinod der Seelsorgeeinheit Waldkirch.
Bis zur Gründung des adligen Frauenklosters St. Margarethen zwischen 918 und 926 stand das ganze Elztal unter der Herrschaft der Alemannenherzöge Burkhard I. und dessen Sohn Burkhard II. 926 stiftete Herzog Burkhard I. das adelige Benediktinerinnenkloster St. Margarethen zu Waldkirch. Damit sich dieses selbst tragen konnte, schenkte er dem Kloster das gesamte Elztal mit allen Bewohnern, Tälern und Gewässern sowie einigen Rechten, wie Jagd- und Fischereirecht.
994 wurde das Frauenkloster, nachdem es durch eine Erbschaft an den Kaiser Otto III. fiel, zum Reichskloster erhoben. Mit dieser Erhebung waren größere Schenkungen und zahlreiche Privilegien verbunden. In einer päpstlichen Bulle vom 5. August 1178 bestätigte Papst Alexander III. dem Waldkircher Kloster größeren Grundbesitz in einigen Gemeinden wie Waldkirch, Bleibach, Ober- und Niederwinden, Simonswald, Elzach, Prechtal oder Denzlingen.
Am wenigsten bekannt, weil sehr versteckt und in der Landschaft nur von wenigen Punkten aus sichtbar, ist die Neungeschwisterkapelle in Siensbach (Eschbach). Die Ursprünge dieser um 1750 über einer Quelle erbauten Kapelle liegen im Dunkeln. Sie ist der heiligen Notburga geweiht, die der Legende nach mit ihren neun Kindern auf der Flucht in einen Eichwald bei Siensbach kam, nach dem heute noch das Gebiet benannt wird, und in dem sie ihre Kinder taufte.
Das Taufwasser spendete eine Quelle, die einem Felsen entsprang und heute noch in der Kapelle zu finden ist. Auf dem im 17. Jahrhundert entstandenen Altar sind die Heiligen Symphorosa und Felicitas sowie die makkabäische Mutter jede mit sieben Söhnen dargestellt. Die Neungeschwisterkapelle ist ein außergewöhnlicher Gebetsraum.
Die Stadtkapelle Unserer Lieben Frau wurde 1332 n. Chr. erbaut. Sie gilt als ältestes Gebäude Waldkirchs. Da die Pfarrkirche St. Walburga außerhalb der ehemaligen Stadtmauern lag, wurde eine Kirche innerhalb der Stadtmauern benötigt. Der Chor wurde 1929 eingebaut. 1931 wurde die Kapelle durchgreifend umgebaut und 2009 restauriert. Die Bilder des Kreuzweges aus dem Jahr 1939 sind ein Werk des Waldkircher Künstlers Prof Georg Scholz. Von außen wirkt die Kapelle etwas unscheinbar und wegen der Enge der Straße übersieht man sie vielleicht auch leicht, doch im Innern offenbart sich dem Besucher eine schlichte Schönheit: ein Miteinander alter Werke wie Hochaltar, Seitenaltäre, barocken Heiligen und Wandbildern mit modernem Zelebrationsaltar, Ambo, Bestuhlung und einem Kreuzweg von Georg Scholz. Ein Kleinod im Herzen der Stadt.
Die Evangelische Kirche in Waldkirch befindet sich am Eingang zur Innenstadt Waldkirchs. Nach den Plänen von Ludwig Diemer wurde das Kirchengebäude 1887 errichtet. Die ersten Umbaumaßnahmen in den 1970er-Jahren prägten den Innenraum der Kirche. Ein weiterer Umbau fand 2020 und 2021 statt. Für die Prinzipalien wurde ein Künstlerwettbewerb ausgelobt, den Frank Heinz und Frauke Roeder aus Waldkirch gewannen. Nach dem 16-monatigen Umbau erstrahlt der Kirchenraum nun viel heller und freundlicher. Es lohnt sich einen Blick in die Kirche zu werfen!
Die architektonisch ungewöhnliche Kirche, die von Architekt Friedrich Bauer (Freiburg) entworfen wurde, liegt direkt neben dem Gemeinde- und Pfarrhaus im Stadtteil Kollnau. Die Grundsteinlegung war 1965, die Einweihung am 1. Advent 1966. Das Besondere an dieser Kirche ist die sternförmige Architektur, die viele Menschen an ein Zelt erinnert, in dem man sich geborgen fühlen kann. Eindrucksvoll ist das Klangerlebnis in der Kirche durch die 2013 eingeweihte neue Orgel.