Gewerbekanalpfad - Tafel 4
Der um 1250 angelegte Gewerbekanal ist mit 3,7 Kilometern das längste Denkmal von Waldkirch. Er versorgte bis zu 35 Mühlen mit Wasserkraft, darunter 30 Edelsteinschleifereien. Er wurde zeitweise für die Abfallentsorgung und für die Wiesenwässerung genutzt. Nach 1860 entstanden zahlreiche Textilfabriken. Bis um 1900 war der Kanal die wirtschaftliche Lebensader der Stadt.
Historische Edelsteinschleiferei Wintermantel (Abschnitt 4)
Auch dieser Abschnitt ist durch die Nutzung der Wasserkraft für Edelsteinschleifereien aber auch durch Gerber geprägt. Auf dem Grundstück Lange Straße 110 gab es bis um 1800 beiderseits des Kanals ein Shleifwerk. Nach der Aufgabe dieser Nutzung erfolgte 1834 die Errichtung einer Getreidemühle, die fast 100 Jahre lang arbeitete. Im 19. Jahrhundert lassen sich am Kanal zwei Gerber nachweisen. Der wichtigste Betrieb war jedoch die heute noch bestehende Edelsteinschleiferei Wintermantel. Sie ist um 1850 erbaut worden und unverändert erhalten. Das auf der linken Kanalseite stehende Gebäude hat eine bewegte Geschichte. Hier lassen sich nacheinander eine Würzstampfe, eine Edelsteinschleiferei, eine Färberei und ein Sägewerk nachweisen. Durch den Kauf des Anwesens im Jahre 1906 konnte die gesamte Wasserkraft des Kanals ab 1923 zum Betrieb einer Turbine genutzt werden. Die Edelsteinschleiferei ist heute ein technikgeschichtliches Kleinod.