Gewerbekanalpfad - Tafel 3
Der um 1250 angelegte Gewerbekanal ist mit 3,7 Kilometern das längste Denkmal von Waldkirch. Er versorgte bis zu 35 Mühlen mit Wasserkraft, darunter 30 Edelsteinschleifereien. Er wurde zeitweise für die Abfallentsorgung und für die Wiesenwässerung genutzt. Nach 1860 entstanden zahlreiche Textilfabriken. Bis um 1900 war der Kanal die wirtschaftliche Lebensader der Stadt.
Fabrik Sonntag (Abschnitt 3)
Zwischen dem Kollnauer Sandfang und diesem Standort gab es im 18. und 19. Jahrhundert zwei Edelsteinschleifereien als Doppelwerke. In jedem Werk waren vier Schleifsteine, somit insgesamt 16
Schleifsteine vorhanden. Die ehemalige "Sonntag'sche Fabrik" beherbergt heute zahlreiche Büros und Werkstätten. Von 1858 bis 1931 wurde hier Seide zu Garnen verarbeitet. Zuvor bestand an gleicher Stelle 250 Jahre lang eine Papiermühle. Sie war von dem Straßburger Papierunternehmer Johann von Türkheim eingerichtet worden. Dies war zusammen mit der Papiermühle von Freiburg die einzige in der Freiburger Bucht. Die erste Mühle an dieser Stelle war jedoch eine Walkmühle, in der Textilien mit Wasserkraft stampft und somit veredelt wurden. Sie wurde vor 1287 errichtet. Dabei handelt es sich um eine der ersten Walkmühlen im deutschsprachigen Raum. Eine oberhalb gelegene Hanf stampfe ist um 200 errichtet worden. Mit ihr wurden die harten Fasern von den weichen Fasern durch Stampfen getrennt.