Generationen-Park Buchholz
Im Stadtteil Buchholz sind im Gebäudekomplex „Am Drescheschopf“ eine neue Ortsverwaltung, Räume für eine Arztpraxis und eine Bäckerei, Wohnungen für Senioren und eine Demenz-WG entstanden.
Durch diese Neubelebung in der Mitte des Stadtteils entstand der Wunsch, einen Treffpunkt im Grünen für alle Altersgruppen zu schaffen. Eine geeignete Fläche war mit dem „Alten Friedhof“, an den der Gebäudekomplex „Am Drescheschopf“, der Kindergarten und das neue Wohnhaus der Wohnungswirtschaft direkt angrenzen, bereits vorhanden. Wenig besucht und nicht auf eine generationenübergreifende Nutzung ausgerichtet, bietet er mit seiner Lage großes Entwicklungs-Potential.
Bürgerbeteiligung am Gemeinschaftsprojekt "Generationenpark"
Der Park soll ein Gemeinschaftsprojekt werden. Daher ist es wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger frühzeitig mit Ideen und Fragen einbringen können.
"Teilen Sie uns Ihre Ideen, Fragen und Kritik mit und falls Sie sich auch künftig mit Ideen und mit praktischer Hilfe einbringen wollen, nehmen wir gerne Ihre Kontaktdaten auf", ruft die Projektkoordinatorin und Ansprechpartnerin Jana Kempf zur Beteiligung auf.
Sobald die grundsätzlichen Ideen mit dem Denkmalschutzamt geklärt sind, wird es einen Bürgerbeteiligungstag geben. Es wird über die lokale Presse eingeladen werden.
Ein Ort für alle Buchholzer:innen
Besonders für die Demenz-WG, die über keinen eigenen Außenbereich verfügt, ist die Realisierung eines Treffpunkts außerhalb der Wohnräume von großer Bedeutung. Hier wird mit dem Generationenpark die Gelegenheit geschaffen, sich im Grünen in einer geeigneten Umgebung mit Angehörigen zu treffen, einmal „rauszukommen“ und frische Luft zu schnappen. Der Wunsch, an Demenz erkrankte Menschen nicht „wegzusperren“, sondern sie mit einem Projekt wie diesem wieder in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, wurde sowohl vonseiten der WG-Bewohner, als auch von Aktiven und engagierten Buchholzer:innen geäußert.
Dabei soll die Pflege des Parks gemeinschaftlich organisiert werden. Die Pflege bietet gerade für die Angehörigen der Demenz-WG die Möglichkeit, einen Besuch aktiv zu gestalten. Statt sich schweigend gegenüber zu sitzen, weil ein Gespräch nicht mehr möglich ist, können Angehörige und Bewohner:innen gemeinsam gärtnern. Der Beitrag zur Pflege des Parks ist so in verschiedener Hinsicht sinnstiftend, denn die Bewohner:innen haben wieder eine Aufgabe und eine wertvolle Beschäftigung; nebenbei wird er Park gestaltet und gepflegt. Aber auch für die noch etwas fitteren Seniore:innen der Wohnungen im Neubau kann es eine attraktive Freizeitgestaltung sein, den Park mitzugestalten und mitzunutzen.
Der Park soll außerdem Raum für weitere Begegnungen schaffen: Ob das ein gemeinsamer Singkreis mit dem benachbarten Kindergarten, ein Erntedank-Gottesdienst im Freien, ein Abschluss des St. Martins-Umzugs mit gemeinsamen Liedern, ein kleines Open-Air-Konzert oder eine Weinverköstigung vom örtlichen Winzer ist, - der Park soll leben.
Die Vision des Generationenparks ist, einen ansprechenden Aufenthalt für Familien, Nachbarn, Café-Besucher, Bewohner der Demenz-WG und deren Angehörigen zu ermöglichen. Bei der Gestaltung des Parks wird deshalb besonders darauf geachtet, dass diese vielfältigen Wünsche an die Nutzung einbezogen werden. Vor allem das Krankheitsbild Demenz erfordert eine besondere Planung der Wege und Aufenthaltsmöglichkeiten. Eine erste Skizze, wie der Park künftig aussehen könnte, wurde im Juni 2021 vom Ortschaftsrat vorgestellt und beschlossen.
Die Gelder für die Ausgestaltung des Parks sowie für die Begleitung der Projekte und den Aufbau eines bürgerschaftlich getragenen Netzwerks kommen vom Kirchenkompassfonds der evangelischen Landeskirche, der evangelischen Kirche Waldkirch, der kirchlichen Sozialstation St. Elisabeth, der katholischen Seelsorgeeinheit Waldkirch sowie privaten Spendern. Ziel dieses kirchlich geprägten Projekts ist es, Orte zur „Sorgenden Gemeinde“ werden zu lassen.