Gewerbekanalpfad - Tafel 1
Der um 1250 angelegte Gewerbekanal ist mit 3,7 Kilometern das längste Denkmal von Waldkirch. Er versorgte bis zu 35 Mühlen mit Wasserkraft, darunter 30 Edelsteinschleifereien. Er wurde zeitweise für die Abfallentsorgung und für die Wiesenwässerung genutzt. Nach 1860 entstanden zahlreiche Textilfabriken. Bis um 1900 war der Kanal die wirtschaftliche Lebensader der Stadt.
Bahnhof Kollnau (Abschnitt 1)
Ein großes Wehr staut das Wasser der Elz auf und führt es in den Oberlauf des Gewerbekanals. 1683 wurde im Auftrag der Regierung Vorderösterreich 450 Meter nördlich von hier ein Schmelz- und Hammerwerk errichtet. Der Schmelzofen wurde bis 1755 betrieben. Ab 1730 existierte daneben ein großes Hammerwerk, in dem vier Schmiede gleichzeitig arbeiten konnten. Hier wurden das Eisen ausgeschmiedet und Geräte hergestellt. Nach dem Bau der Eisenbahn musste das Werk 1867 aufgegeben werden. Die reichlich vorhandene Wasserkraft und das saubere Wasser lockten Investoren in das Elztal. Sie gründeten die Aktiengesellschaft "Kollnauer Baumwollspinnerei und Weberei in Waldkirch". Im Jahre 1871 waren schon 20.000 Spindeln und 270 Webstühle in Betrieb. Die Krise der europäischen Textilindustrie führte 1990 zum Niedergang der traditionsreichen Fabrik. Das 1924 errichtete Elektrizitätswerk produziert noch heute Strom aus Wasserkraft – im Schnitt 3,2 Millionen Kilowatt pro Jahr.