Gewerbekanalpfad - Tafel 7
Der um 1250 angelegte Gewerbekanal ist mit 3,7 Kilometern das längste Denkmal von Waldkirch. Er versorgte bis zu 35 Mühlen mit Wasserkraft, darunter 30 Edelsteinschleifereien. Er wurde zeitweise für die Abfallentsorgung und für die Wiesenwässerung genutzt. Nach 1860 entstanden zahlreiche Textilfabriken. Bis um 1900 war der Kanal die wirtschaftliche Lebensader der Stadt.
Schlettstadtallee (Abschnitt 7)
Die Herrenmühle (Elzstraße 3) war die einzige Mühle innerhalb der mittelalterlichen Stadt. Sie diente über 600 Jahre lang zur täglichen Versorgung mit Mehl. In dem Gebäude entstand 1894 das erste Elektrizitätswerk von Waldkirch. Um 1950 endete nach 700 Jahren die Wasserkraftnutzung an dieser Stelle. Das Gebäude der heutigen Stadtbibliothek geht auf die 1846 erbaute Farbmange (Färberei Weber) zurück. 1914 geht der Besitz durch Kauf an die Druckerei Faller über. Unterhalb der Farbmange arbeiteten Rotgerber. Zudem lässt sich im Kanal ein Fischkasten nachweisen, in dem gefangene Fische lebend aufbewahrt werden konnten. Oberhalb der heutigen Allee wurde das Wasser der Elz mit einem großen Wehr aufgestaut und in einen Wässerungsgraben geleitet. Mit diesem Graben und seinen Abzweigungen konnte die sehr große Wiesenfläche zwischen Elz und Freiburger Straße bis um 1900 bewässert werden. Das Heu diente zur Versorgung von Kühen und Pferden.