Stadtteile
Die Waldkircher Stadtteile
Im Zuge der Gemeinde- und Gebietsreform in Baden-Württemberg wurde 1971 die Gemeinde Suggental und 1973 die Gemeinde Siensbach in die Stadt eingemeindet. 1975 wurden die Gemeinden Buchholz und Kollnau mit Waldkirch vereinigt. In den vier Stadtteilen leben heute etwa 9.000 Einwohner, also fast die Hälfte der Waldkircher Gesamtbevölkerung.
Jeder der Stadtteile Waldkirchs ist durch seine eigene Geschichte und der jeweiligen räumlichen Lage geprägt.
Erste Hinweise auf Buchholz stammen aus dem Jahr 920. Vermutlich wurden in diesem Jahr erste Höfe durch das im selben Jahr gegründete Kloster St.Margaretha zu Waldkirch angelegt. Heute zeichnet sich der Stadtteil durch den Anbau von Sonderkulturen mit Beeren, Wein und Spargel aus. Die Buchholzer Winzer verkaufen den vielfach prämierten Wein direkt in den Hofläden und auch sonst spielt der Genuss in Buchholz eine große Rolle. Eine Nudelmanufaktur, ein Biometzger, ein Hofladen und gutbürgerliche Gastronomie sind hier angesiedelt.
Mit 360 Einwohnern und Einwohnerinnen ist Suggental der kleinste Stadtteil. Es liegt idyllisch in einem engen Tal ohne Durchgangsstraße inmitten von saftigen Wiesen, die von Wald gesäumt werden. Geschichtlich ist der mittelalterliche Silberbergbau im Suggental von großer Bedeutung. Noch heute ist diese Geschichte durch den begehbaren Besucherstollen sichtbar. Der ehrenamtliche Bergbauverein kümmert sich um die Erforschung der bei einem Unglück vermutlich im Jahr 1288 verschütteten Stollen. Bekannt war das Suggental aber auch bereits im späten Mittelalter als Heilbad. Noch heute zeugt die Schwefelquelle und das Hotel Suggenbad davon.
Kollnau ist vor allem durch die jüngere Geschichte geprägt. Einst sogar größer als Waldkirch, war hier bis 1868 ein großherzogliches Hüttenwerk, auf das noch heute die „Hammerwerkstraße“ einen Hinweis gibt, angesiedelt. Danach wurde die Kollnauer Baumwollspinnerei & Weberei AG gegründet, von der noch heute einige unter Denkmalschutz stehende Gebäude zeugen. Auch die Ansiedlung der Firma Gütermann 1864 sorgte für einen großen Bedarf an Arbeitern und Arbeiterinnen, von denen zahlreiche als sogenannte „Gastarbeiter“ aus Italien nach Kollnau kamen.
1290 wurde Siensbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In diesem Jahr schlossen die damaligen Waldkircher Klostervögte einen Vertrag, in dem unter anderem die Holzrechte der Bewohner von Siensbach geregelt wurden. Siensbach prägt vor allem die verteilt liegenden Höfe, die sich entlang des Talbachs bis in den Dobel ziehen.